Mindelo
Es war ein toller Ort. Jeden Tag kamen Boote aus allen Himmelsrichtungen und Nationen an. Alle waren happy die Überfahrt gut überstanden zu haben. In den 2 Wochen auf den Kapverden, haben wir viele tolle Menschen kennen gelernt. Alle haben das gleiche Ziel – Karibik, aber mit so unterschiedlicher Ausrüstung und unterschiedlichen Booten.
Was mir besonders am Segeln gefällt, sind die Menschen. In kürzester Zeit, erzählt man sich so viele Dinge, erfährt interessantes, baut Beziehungen auf, zum Teil hatten wir das Gefühl, Menschen schon ewig zu kennen. Besonders die Kinder sind wie Magneten. Natürlich ist die erste Frage, die wir gestellt bekommen, wie macht ihr das mit der Schule. Immer wieder kam in den Gesprächen die Frage nach dem Beruf. Hier stellten wir fest, das viele Lehrer, Forscher und Ärzte sind, die sich mit ihren Familien eine Auszeit nehmen.
Leider haben wir von den Kapverden nicht viel gesehen, da wir einen defekten Autopiloten hatten und die Reparatur über eine Woche in Anspruch nahm. Feste Terminabsprachen bzgl. Reparatur gibt es nicht, da die Monteure kommen, wenn sie Zeit haben. Da sitzt man auch mal einen ganzen Tag auf dem Boot, ohne einen Monteur zu sehen. Alles anders, als in Deutschland.
In Mindelo befinden sich wenig Touristen, größtenteils Segler die hier einen kurzen Zwischenstop machen und sich bevorraten. Es ist wie eine Zeitreise. Viele Bettler, darunter auch Kinder, überall China Geschäfte, Straßenreinigung erfolgte mit einem Einkaufswagen, am Hafen leben Menschen zum Teil in alten Schiffswracks, in abgelegenen Gassen sahen wir Hütten die zum Teil aus Holz, Blech und Beton bestanden, immer wieder zog ein Wolke von Cannabis durch die Gassen. Fischer segeln mit einfachen Booten zum Fischen auf`s Meer und fangen riesige Tunfische, welche sofort in den Fischhallen zum Verkauf angeboten werden. Empfindlich darf man da nicht sein, allein der Geruch von den Massen an Fisch ist besonders.
Gemeinsam mit Freunden erkundeten wir die Insel.
Wir als Familie, hatten zum ersten Mal das Gefühl, so richtig in unserem Zuhause angekommen zu sein.
Am Morgen machten wir Schule und der Nachmittag galt der Insel. Überall liefen die Vorbereitungen bzgl. Weihnachten, aber irgendwie passte das alles nicht zusammen. Die Sonne schien bei 30 Grad, zusammen backten Plätzchen und brutzelten gebrannte Mandeln. Bei einem Chinesen fanden wir einen kleinen Weihnachtsbaum, den wir mit Muscheln, Korallen und getrockneten Samen schmückten.
So wirklich Weihnachtsstimmung kam nicht auf. Gemeinsam mit SY Marelia feierten wir den Abend gemütlich auf unserem Boot und knabberten all die leckeren Sachen, welche wir im Vorfeld zubereiteten.
Danke SY Marelia, besonders Cony für diese tollen Worte.
Am 25.12.17 kam unser erstes, lang ersehntes Crewmitglied. Bilder sagen mehr als tausend Worte. Die Stimmung war trotz Anspannung einfach nur wunderbar. Vielen Dank Denny. Und er wusste nicht, was er tat.
26.12.17 16 Uhr Ortszeit, Monty ist an Bord, Crew komplett.
Es war an der Zeit die Segel zu setzen. Auf zu neuen Ufern.